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Plötzlich tauchte hinter dem Rande des Mondes in langen, zeitlupenartigen
Momenten von grenzenloser Majestät ein funkelndes blauweißes Juwel auf,
eine helle, zarte, himmelblaue Kugel, umkränzt von langsam wirbelnden
weißen Schleiern. Allmählich steigt sie wie eine Perle aus einem tiefen
Meer empor, unergründlich und geheimnisvoll.
Du brauchst eine kleine Weile, um ganz zu begreifen, daß es die Erde
ist... unsere Heimat
Edgar Mitchell, Astronaut, USA |
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In der griechischen
Mythologie ist "GAIA" die Erd- und Lebensgöttin.
Die GAIA-Hypothese ist eine, von dem Kybernetiker und Klimatologen James
Lovelock und der Mikrobiologin Lynn Margulis ausgearbeitete
wissenschaftliche Konzeption des irdischen Ökosystems als lebendigem
Organismus. Die GAIA-Hypothese besagt, daß unsere Erde ein intelligentes
Lebewesen darstellt, das sich selbst steuert (Selbstorganisation) und
optimiert. Der entscheidende Unterschied der GAIA-Hypothese zu
konventionellen ökologischen Weltsichen besteht darin, daß die
Kybernetik und die Steuerungsintelligenz von Gaia weitaus komplexer als
die Ursache-Wirkungskette einfacher Umweltverschmutzungsphänomene sind. Sie gelangten zu der Schlußfolgerung das die beste Definition des
Lebens nicht auf der Erforschung der Teile die ein Organismus enthält
basieren sollte, sonders auf dem Ausmaß der Ordnung, in der diese Teile kombiniert sind. Das heißt wieviel Information in ihnen verschlüsselt
ist. Die Forschungen von Lovelock und Margulis ergaben, daß das System
Erde viel überlebensfähiger ist, als wir gemeinhin vermuten. Die Erde ist nicht wie die Geologen behaupten eine tote Steinkugel
sondern ein Lebewesen, ein einziger großer Organismus, der sich genau die
Umgebung schafft die er braucht.
Die oft falsche Interpretation
der GAIA-Hypothese, daß alles eben doch nicht so schlimm ist, weil die
Erde ein selbstregulierendes System ist, führt zu ökologischer und
politischer Blindheit, und übersieht den entscheidenden Faktor: Gaia wird
überleben - aller Wahrscheinlichkeit nach auch nach einem
nuklear-ökologischen Holocaust.
Doch wir Menschen und unsere Lebensressourcen werden eliminiert sein.
Es standen noch nie so viele Daten über die Welt zur Verfügung wie
heute, doch wird die Wirklichkeit an sich immer undurchsichtiger. Sie
präsentiert sich als Ansammlung voneinander getrennter Einzelbereiche,
geordnet nach Ressorts und Fachbereichen und damit zu Bruchstücken
auseinandergerissen. Das Wesen der Realität jedoch ist ein vernetztes
System, in dem es oft weniger auf Einzelbereiche ankommt als auf die
Beziehungen zwischen ihnen.
Warum fällt es so schwer sich die Erde als Lebewesen vorzustellen?
Da
ist erst einmal die Psychologische Kränkung: Wie Kopernikus der die
Menschen ihrer Stellung als Mittelpunkt des Universums beraubte, Darwin
der ihnen die Rolle als Ausnahmeerscheinung nahm indem er den Affen als
Vorfahren identifizierte, oder Freud der das Menschliche Ego mit der
Bemerkung kränkte : Es sei nicht Herr im eigenem Haus. Wie diese
Beispiele, geht auch das Weltbild der lebendigen Erde mit einer Kränkung
einher, wenn die "Lebendige Erde" (Gaia) existiert, kann sich der
Mensch nicht länger als Herr und Meister der Natur begreifen, er ist Teil
einer Ganzheit deren Regel er sich anpassen muß oder er wird als Spezies
verschwinden.
Literatur:
GAIA der Öko-Atlas unserer Erde, Norman Myers, Fischer Verlag
Das Gaia-Prinzip, James Lovelock, Artemis & Winkler Verlag
Gaia Das Erwachen der Göttin, S.G.Seiler, Aurum Verlag
Weiterführende Links:
www.gaia-net.de
Die Erd-Charta
Unsere Zukunft hängt vielmehr von einem Verhältnis zu Gaia, als von
dem endlosen Drama des ewig Menschlichen ab.
James Lovelock
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